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Qek Junior HP500 (VEB Schmiedefeld Isoko)

Länge gesamt: 3,85m
Breite: 1,92m
Zulässiges Gesamt-G.: 500kg
Leergewicht: ca. 375kg
Auflaufbremse vorhanden 

Leben auf vier Quadratmetern!

Wir suchten 2004 für eine zweimonatige Skandinaviefahrt mit Kindern einen kleinen und wendigen Wohnwagen, da unser Zugfahrzeug nicht besonders stark war und da wir oft auf Pisten und Waldwegen fahren mussten.

Bald fiel uns der Qek ins Auge der neben geringem Gewicht und witzigem Aussehen auch noch günstig zu haben war.

Da wir v.a. ein regendichtes Nachtlager suchten und sonst viel im Freien leben, schien der enge Innenraum zunächst völlig ausreichend zu sein. So wurde also ein Qek in Thüringen erworben, und mit Regal, Vorhängen und Bodenabdichtung noch etwas reisetauglicher gemacht. Dann hatte der kleine Wohnwagen eine harte Bewährungsprobe, da er quasi aus dem Stand 10000km bewegt wurde, davon etwa 1500 km auf Schotterpisten und Waldstrassen.

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Fazit: Der Qek fährt sich sehr gut hinter dem PKW. Er liegt dank hydraulischer Dämpfer sehr gut auf der Strasse und man musste sich weder auf der Autobahn noch auf löchrigen Pisten Sorgen machen. Die Bodenfreiheit wurde von uns allerdings mehrfach ausgereizt. Da der Wagen so leicht und auch niedrig ist stieg der Verbrauch unseres PKW nur von 7,5 auf 10 Liter an.

Die Bodenplatte war allerdings trotz Silikon-Abdichtung nicht dicht, da die Reifen das Wasser direkt auf die Fuge zwischen Bodenplatte und vorderer Bodenwanne werfen. Wegen der Vibration hat sich wohl auch das Silikon immer wieder gelöst.

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Das Hauptproblem beim Qek liegt konstruktionsbedingt in den immensen Mengen von Kondenswasser, die sich nach etwa 10 Tagen mit Flecken und Muff bemerkbar machen. Da der Aufbau ohne jegliches Holz auskommt ist er sehr haltbar, lässt andererseits aber auch keinen Tropfen Wasser heraus, bzw. es ist kein Holz vorhanden, was die Feuchtigkeitsschwankungen abpuffern könnte. So mussten wir im kalten Norden schliesslich täglich die Liegepolster trocknen.

Da der Wagen andererseits kaum isoliert ist, friert man bei Temperaturen unter 10 °C doch ordentlich. Wir hatten leider noch keine Standheizung eingebaut.

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Nach den 10000 km war der Gasdruckdämpfer der Auflaufbremse hinüber und wurde durch einen Neuen ersetzt. Der Dämpfer ist mit 500kg Belastung eindeutig überfordert. ich würde allen Qek-Freunden empfehlen einen Dämpfer bis 750kg einzubauen. Die Bremsen sind in unserem Falle nicht optimal und wir hatten beim Tüv einige Probleme. Ich denke dass sie mal vom Vorbesitzer heiss gefahren wurden. Das Fahrwerk und die Deichsel sind sehr robust gebaut und eindeutig auch für höhere Lasten ausgelegt.

Das Originalvorzelt des Qek ist klasse und bietet viel Raum für Gepäck, Tisch etc. Toll ist beim Qek ausserdem der helle Innenraum: Die grossen Fenster erlauben eine optimale Sicht auf die Landschaft.

Alles in Allem ist der Qek ein witziges Gefährt, welches für zwei Personen mit geringen Platzansprüchen und dem Wunsch nach einem wendigen Wohnwagen gute Möglichkeiten bietet. Wer nicht nur nach Südfrankreich fährt, der sollte den Wagen isolieren und eine Heizung einbauen.